Viele Nachrichten aus euren Reihen erreichen mich. Vor allem beschäftigt uns die Frage nach dem Sinn und der Relevanz unseres Tuns.
Und ja, im Angesicht dessen was gerade in Europa passiert, wirkt unser Leben, unsere Kunst, auch unsere Herausforderungen vor denen wir im Leben stehen, teils unwichtig.
Einige von euch sind frischgebackene Mütter, andere trennen sich gerade von ihren langjährigen PartnerInnen, einige berichten mir von schweren Covid Erkrankungen. All das passiert während in der Ukraine Bomben auf Häuser fallen, Menschen sterben und Unzählige auf der Flucht sind.
Wie kann unsere eigene Realität so Relevanz haben?
Gleichzeitig spüre ich, wie wichtig es gerade für KünstlerInnen und UnternehmerInnen ist weiterzumachen. Denn wir verkörpern die Demokratie. Wir verkörpern die Selbstbestimmung. Gerade dafür kämpfen gerade Ukrainier. Ich empfände es als Beleidigung unserer Demokratie und Freunden in der Ukraine gegenüber, wenn wir diese freiwillig niederlegen, nur um uns “schlecht zu fühlen” und “Mitleid” zu haben.
Wahre Solidarität bedeutet, ins Arbeiten zu kommen und seine Privilegien zu nutzen, um zu inspirieren und eine Verbesserung herbeizuführen.
Wir haben Geld gespendet, ich habe meine ukrainische Freunde gefragt, ob ich irgendwie helfen kann, ich werde 5% meiner Einnahmen sammeln und an Save the Children spenden, wir werden Hilfspakete zusammenstellen und abschicken. Das sind ganz praktische Dinge die ich getan habe und weiter tun werde. Diese Dinge stehen allen offen.
Zur selben Zeit werde ich auch weiterhin da sein, weiter singen, weiter meine Dienstleistungen anbieten und damit mein Recht von Selbstbestimmung leben und die Grundlagen von einer Demokratie wertschätzen.
Ich wähle weiterzuarbeiten als UnternehmerIn:
- Es ist wichtig Geld in Umlauf zu bringen, damit eine Wirtschaft einigermaßen stabil bleiben kann.
- Es ist wichtig finanziell unabhängig zu werden, damit ich entscheiden kann, ob ich mein Auto, dass ohne russisches Gas nicht auskommt, vielleicht abschaffe.
All das sind Dinge, die wir tun können. Ich bitte euch darum, euch nicht vor dem schlechten Gewissen zu vergraben. Wir- ein starkes Europa- braucht genau das Gegenteil. Europa braucht Menschen, die sich empowern und gemeinsam stark machen und das fängt bei jedem Einzelnen an.
Und wenn auch ihr nicht wisst, wie ihr in diesen Zeiten als DienstleisterInnen agieren und reagieren sollt, euch Fragen stellt, wie: “Poste ich, verkaufe ich, biete ich an obwohl dieser Krieg passiert?”, dann lasst euch von eurem Bauchgefühl und Zeitgeist treiben.
Ich wollte diese Woche anfangen, euch Emails über meinen Online Kurs zu schreiben und habe mich dagegen entschieden, weil ich mich gelähmt gefühlt habe. Nun kommt dieser Wille in mir zurück und den wünsche ich dir auch.
Es geht vor allem darum, sensibel und empathisch mit unseren Mitmenschen und unserer Welt umzugehen. Wenn du diese Gefühle in dir selbst erspüren kannst, dann bist du auf dem richtigen Weg, auch (oder gerade?) als UnternehmerIn.
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